Sehnsucht
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber so viele Menschen, die ich kenne, sehnen sich danach, dass Gott zu ihnen spricht. Sie sehnen sich danach, dass Gott in ihre konkrete Lebenssituation eingreift und sagt, was der nächste Schritt sein sollte, welche Entscheidung jetzt angebracht wäre oder wie man aus der Sackgasse wieder herauskommt. Sie fragen, wie sie ihre Angst loswerden und ihre Sorgen. Aber sie haben das Gefühl, Gott würde schweigen.
Wie sehr sehnen wir uns danach, dass Gott zu uns spricht! Ja, wir erkennen oft die „grundsätzlichen Wahrheiten“ der Bibel, wir sehen, was wir grundsätzlich tun und ebenso grundsätzlich lassen sollten. Aber manchmal täte es doch gut, direkt einen Spruch von Gott hören zu können.
Sei stille …
Oft ist es leider so, dass Gott nicht schweigt, dass er eigentlich spricht, aber der Lärm in unserem Leben ist so groß, dass wir gar nicht in der Lage sind zu hören. Wie wichtig wäre es doch, den Lärm in unserem Leben herunter zu reduzieren.
Und das müssten wir in so vielen Bereichen tun: den Lärm unserer Belastungen, den Lärm unserer Ängste, den Lärm unserer Unsicherheiten, den Lärm, wenn wir uns immer mit anderen vergleichen. Wir müssten lernen, den „Lautstärkeregler“ zu finden und den Lärm in unserem Leben wieder zu reduzieren.
Wir leben oft so, als ob wir von allen Seiten quasi angeschrien werden, von der Arbeit, der Familie, unserem Leistungsdenken, der Nachrichten, dem Arzt. Alles prasselt auf uns herein. David lässt Gott in einem seiner Lieder sprechen, indem er schreibt: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin!“ (Psalm 46, 11 LUT).
Durchatmen
Und wir bräuchten es, dass wir tief durchatmen und zur Ruhe kommen könnten. Und dann, in der Ruhe, in der Stille, sollten wir uns daran erinnern, dass Gott wirklich Gott ist. Ich muss die Welt nicht drehen, ich muss nicht alle Probleme der Welt lösen.
Auch, wenn ich still vor Gott werde, so bewegt sich Gott dennoch. Die Welt dreht sich immer noch, Dinge geschehen immer noch. Auch wenn die Bibel sagt, der Widersacher Gottes, der, den die Bibel den Teufel nennt, wäre der Fürst dieser Welt – Sieger ist Gott, Sieger ist Jesus. Er ist der Herr – nicht ich, nicht die Umstände, nicht die Politik, nicht die Nachrichten, nicht die Sorgen, nicht die Ängste.
Werde ruhig, werde still!
Deswegen: Werde ruhig, werde still, schau dich um, schau nach links, nach rechts, nach oben und nach unten. Gott ist da. Gott ist Liebe. Er ist Gott, niemand anderes. Er hat die Kontrolle nicht verloren, weder auf der großen Bühne der Welt noch in deinem Leben.
Deswegen meine Herausforderung für dich heute: Werde ruhig, sei still und erkenne, dass er Gott ist! Setz dich hin, je stressiger dein Tag, desto notwendiger, je bedrängter dein Leben, desto wichtiger, je angstvoller dein Leben, desto öfter – nimm dir Zeit, ruhig zu werden.
Nimm dir Zeit, dann – wirklich erst dann, wenn du zur Ruhe gekommen bist – und sieh, dass Gott dein Gott ist, der es gut mit dir meint, der immer einen Weg kennt und eine Lösung parat hat, der dich an die Hand nehmen möchte und dir den nächsten Schritt zeigt, der sagt: „Du darfst dein Leben genießen, ganz gleich, wie die Umstände aussehen, denn ich, der Herr bin dein Gott!“
Und dann in der Stille kann es sein, dass du plötzlich die Stimme von ihm hörst. Sei still und erkenne, dass er Gott ist.
Sei gesegnet!
„Es liegt im Stille sein eine wunderbare Macht der Klärung, der Reinigung, der Sammlung auf das Wesentliche“ (Dietrich Bonhoeffer).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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